Tian Kong gießt mir noch ein Bier ein während ich das Hühnchen und den Fisch mit meinen Stäbchen attackiere. Das Sprechen fällt mir inzwischen nicht mehr so schwer nachdem wir zusammen im Bus nach Baihe, unserem gemeinsamen Kletterziel, so lange geschnattert haben. Tian Kong, den ich über ein Paar Ecken kennengelernt habe, gönnt inzwischen meinem Sprachzentrum eine Pause und redet immer öfter Englisch. Der erste Tag in Baihe (nahe Peking) war anstrengend, denn wir sind nicht nur dem Vergnügen des Sportkletterns nachgegangen, sondern haben uns auch an verschiedenen traditionellen Routen zu schaffen gemacht. Für Nichtkletterer sei hier erwähnt, dass bei dieser Spielform des Kletterns auf Bohrhaken im Fels verzichtet wird, alle Sicherungen werden selbst angebracht und meist schwitzt man nicht nur vor Anstrengung. Für sächsische Kletterer sein noch erwähnt, dass die gemeine Knotenschlinge hierzulande wenig Anklang findet.

Am nächsten Tag stehen wir sehr früh auf, denn wir wollen ja noch ordentlich was schaffen bevor mein Zug zurück nach Norden nehmen muss. Zugtickets sind, wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, immer Mangelware in China. Die Strecke Changchun-Beijing ist besonders schnell ausgebucht - zwei Wochen im Voraus gab es bereit kein Ticket mehr. Nach einigen Nachfragen habe ich von der “zweiten Methode“ erfahren, um doch noch an das heißbegehrte Ticket zu kommen. Im Fußgänger Tunnel wurde mir dieses dann hastig zugesteckt, nachdem ich einen Aufpreis von etwa 100rmb (10€) bezahlt hatte.
Und so genieße ich noch die letzten Stunden an den herrlichen Grantiwänden am Weißen Fluss (Baihe)…


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