Jiuzhaigou Natur Park

Auf der zwölfstündigen Busfahrt sehe und spüre ich die Auswirkungen des Erdbebens, was im Mai 2008 weite Teile Sichuans verwüstet hat: 69197 Tote, 374176 Verletzte und etwa 18222 Vermisste, ~7,8 Mio. zerstörte Häuser – nach den Informationsblatt meines Hostels. Was ich sehe und spüre sind zerstörte Straßen. Riesige Erd- und Gesteinsmassen sind von den Bergen ins Tal gerutscht. Blaue Zelte stehen neben eingefallenen Häusern. Quälend langsam rattert der Bus voran. Es geht nach Jiuzhaigou, der Perle der National Parks in Sichuan. Im Bus treffe ich noch drei deutsche Studenten aus Beijing.
Es ist nun die Zeit des Neujahrsfest. Jiuzhaigou ist fast menschenleer, da ja alle Chinesen zu Hause bei der Familie sind und über dem Park liegt eine stille, geheimnisvolle Atmosphäre. Die zahlreichen Seen sind spiegelglatt und strahlen in Türkis und verschiedenen Grüntönen. Ab 2900m sind die Seen dann zugefroren. Durch die Sonneneinstrahlung bilden sich Spannungen und Risse in der Einschicht, was faszinierende Geräusche verursacht. Die zahlreiche Wasserfälle sind jetzt gefroren und bizarre Eiskristalle bilden sich dort, wo das Wasser noch abfließt. Ringsum sind riesige (unbestiegene) Granitwände zu sehen und Schneebedeckte Gipfel, die ich auf mindestens 4500m schätze. Mit jedem Schritt taucht man in ein anderes atemberaubendes Naturschauspiel ein und meine rechte Hand sehnt sich nach einem warmen Plätzchen in der Jackentasche, anstatt ständig mit dem Fotoapparat hantieren zu müssen.


Permalink  | 0 Kommentare  | kommentieren

Theme Design by Jai Nischal Verma, adapted for Antville by ichichich.