Es ist mal wieder Freitag und ich bin schon wieder ganz hibbelig. Ich muss endlich wieder raus! Was reißen, ne Route abknipsen, einen Turm umhauen, was Schweres ziehen. Also, mit Jack telefonieren und einen Wochenendausflug planen. Gesagt getan, Sonnabend früh geht’s mit dem Zug nach Hangzhou. Da wir in der dritten Klassen unterwegs sind, sind wir bei den Mitreisenden Proletariat als “Langnasen“ sehr beliebt, man teilt sich Sitze und quatscht über Dies und Das. Jack kann nach 15 Jahren Asien ganz ausgezeichnet Chinesisch. Und spielt Übersetzer für mich.

Per Taxi zum Klettern

In Hangzhou geht’s per Taxi zum Felsen. Der Taxifahrer ist ein cooler Typ. Er hält mich für Putin und erzählt ne Menge.



Jack ist Amerikaner und er liebt “Gear“. Egal, ob er erst vor einem Jahr mit dem Klettern angefangen hat, er hat eine Ausrüstung dabei, mit der wir glatt ins 2000km entfernte Himalajagebirge aufbrechen könnten.

Zustieg zum Klettergebiet

Ernüchternd waren dann die wenigen Routen im spärlichen Felsen. Die Routen sind leicht, wenn man von den Zusiegen durch den nassen Lehmboden absieht.



Der Kalkfels ist leider auch nicht trocken und so eiert man da hoch. Die Luftfeuchte schätze ich auf etwas etwa 100 Prozent ein. Sattdampf.



Kein Wunder, dass Hangzhou eines der bekanntesten Teeanbaugebiete ist. Die am See gelegene Stadt bieten allerhand Sehenswürdigkeiten, wie die Pagoden, die ich nur im Vorbeifahren aus dem Taxi gesehen habe.

Jack in Action

Wir treffen eine weitere Gruppe Kletterer ebenfalls aus Shanghai. Alles Chinesen. Man tauscht sich aus. Mir wird versprochen, dass in der Nähe noch eine Hand voll weiterer Routen ist. Das Ganze Gebiet befindet sich gerade in der Erschließung. Drei Autostunden von hier muss es noch ein Gebiet geben mit angeblich 200m+ Routen. Ich bin schon ganz heiß drauf.

Blood Pudding: nix für europäische Gemüter!

Und dann ist’s passiert. Jack prellt sich auf einem Felsband den Knöchel. Wir gehen zu einem Backpacker, wo unsere neuen Freunde auch pennen. Nach einem großen Festschmaus und lautstarken Umtrunk, spielen wir die ganze Nacht “Nacht in Palermo“.

Das große Fressen

Im Feiern sind die Chinesen ganz groß. Es kommt auf alle Fälle auf die Lautstärke an. Und das man regelmäßig sein Glas leert.

Jack, ein verückter Chinese und ich beim Trinken

Es macht unglaublich viel Spaß. Am Ende verlassen wir das Schlachtfeld aus Flaschen und Sonnenblumenkernhülsen und reichlich Verpackungen.


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