Mittwoch, 3. Dezember 2008
Xiao Shi Men

Es ist Ende November, der Herbst neigt sich dem Ende, doch die Sonne lacht noch immer über dem kleinen Dörfchen und über der Bergwelt. Es ist Sonntagmorgen acht Uhr, der Bodenfrost lässt das Gras und den Raureif glänzen. Unsere kleine Trekkingtour beginnt am Fuße des Qing Liang Feng. Einen Steinwurf entfernt liegt die Provinzgrenze von Zhejiang und Anhui. Peter hat einen ordentlichen Schritt drauf und ich habe Mühe ihm zu folgen. Peter ist eigentlich sein englischer Name, denn die jüngere Generation Chinesen gibt sich meistens selbst einen zweiten Namen.
Der Umstand dass es dem Westerner immer schwer fällt, chinesische Namen auszusprechen, und diese sich auch noch merken spricht dafür. Teilweise ist es auch für die fremde Zunge gefährlich mit der Aussprache herumzuexperimentieren. Ein Wort im ersten, zweiten, dritten oder vierten Ton auszusprechen ist für uns eine Sache der Laune und der Situation, im Chinesischen ist es wichtig den richtigen Ton zu treffen, um Missverständnisse oder Peinlichkeiten zu vermeiden.
Ein Teil der Gruppe ist am Kletterfelsen (Xiao Shi Men – wurde schon öfter in früheren Berichten erwähnt) geblieben und erfreut sich der Routen an der in der Sonne leuchtenden Wand. Meine Kletterverletzung an Finger zwang mich diesmal, andere Pläne zu machen. Und flitze ich mit Peter diesen Berg hinauf. Um vier haben wir uns zur Rückreise nach Shanghai verabredet. Dieser Umstand zwingt uns, einige Etappen im Laufschritt zu meistern und die Pausenzeiten zu rationieren. Peter ist ein erfahrener Alpinist und ist genauso wie ich erpitcht, den Gipfel zu erreichen. Die Umgebung ist nicht so imposant wie die Yellow Mountains, dennoch kann ich mich immer wieder an den Bambuswäldern, dem zugefrorenen Bächlein oder dem verschlafenen Bauerndörfern freuen. Den Gipfel auf 1750 Meter haken wir ab und stürzen wieder hinab.
Diesmal muss ich ohne Klettererlebnisse heimkehren. Dafür habe ich viele potenzielle Neurouten für nächstes Jahr dokumentiert und ein bisschen die Landschaft erkundet.


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Dienstag, 4. November 2008
Huang Shan

Im Regen sei es am schönsten haben sie gesagt, die Felsen würden praktisch im Wolkenmeer schweben. Und so kam es, wie es kommen musste, wir schauen staunend auf die Granit Riesen, die von Wolken umringt werden. Die beiden Damen haben sich wacker geschlagen. Einige Male haben wir uns über die unendlichen Treppen des Westweges durch die Wolkendecke gekämpft. Der Regenschirm erweißt sich als überaus praktischer Wegbegleiter. Einige Schuhe sind durchgeweicht und einige Waden sind müde. Auf dem Vorgipfel des Huang Shan (Gelbe Berge), einem der berühmtesten Gebirge Chinas in der Anhui Provinz, machen wir die wohlverdiente Pause. Mit dem Bus sind wir mehr oder weniger bequem hierher gelangt. Antje und Veronika, die in Changshou Deutsch unterrichten, haben sich meinen Plänen angeschlossen und genießen die Umgebung sichtlich.

Diesmal habe ich alles eingefädelt: den Bus, die Übernachtungen und so weiter. Das erste Mal sah ich mich mit den Problemen der Reiseplanung in China konfrontiert. Und ich habe Erfahrungen gesammelt: Für Züge oder Busse bekommt man üblicherweise KEIN Rückfahrticket, das muss man dann vor Ort (oder Clevererweise im Hotel) organisieren, die Ankunftsorte (bzw. deren richtige Angabe) der Busse sind Schwankungen im Bereich von 60km unterworfen. Ja; und wenn das Personal am Schalter nicht mehr weiter weiß zeigt es einfach in eine beliebige Himmelrichtung (vom Körper weg) und delegiert somit die Probleme (Kunden) dann auch dahin, wo sich private Taxiunternehmer dann darum reißen. Am Ende kommt man irgendwie immer weiter. Wer Geduld hat, kann sogar entspannt ankommen und hat auch noch Spaß dabei. Manchmal kommt dann wieder ein Lichtblick, Jemand, der vor hat zu helfen. Das tilgt dann auch den Ärger.

Das antike Tor von Xidi erwartet mich am Sonntag allein. Die beiden mussten schon vor mir wieder zurück, die Schule ruft. Das etwa 1000 Jahre alte Dorf bezaubert mit seinen engen Gassen und dem einfachen Charme, den man in China man nur noch selten findet. Auch der alte Mann in der Teestube, der mir mit klarer, ruhiger Stimme die Herkunft und Bedeutung des grünen Tees erläutert (das ist der Teil, den ich verstanden habe), gehört dazu.
Der Reisende, der verstehen will, unterscheidet sich vom Touristen, der nur konsumieren will. Ich glaube das habe ich auch verstanden…


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Sonntag, 12. Oktober 2008
Xi' An

In China hat und hatte das Zentrum “die Mitte“ immer eine wichtige Bedeutung. Im Alltag bei der Richtungsbestimmung oder im täglichen Sprachgebrauch ist “Zhong“ (China: Zhongguo) ein fester Bestandteil.
Xi’ An liegt genau in der Mitte Chinas und war zugleich das Zentrum der Macht im antiken China und Ausgangspunkt der Seidenstraße. Der erste Kaiser der Chinas regierte hier und ließ sich noch zu Lebzeiten (ca. 200 BC) einige Denkmäler setzen, wie die Große Mauer und die Terrakotta-Armee. Gleichzeitig war er ein Tyrann, der das Chinesische Volk zu Knetchen wusste - ein Model für so viele seiner Nachfolger.

Noch nie zuvor bin ich ganz allein auf eine Urlaubreise gegangen, diesmal ist Premiere. Die Atmosphäre der Stadt ist erfrischend anders. Das liegt nicht nur an den niedrigeren Temperaturen von etwa 16°C am Tag, sondern auch an der Größe der Stadt. Mit 5 Millionen Einwohner zählt eine chinesische Stadt zur Kategorie Kleinstadt, was oft mit unbedeutend gleichgesetzt wird. Doch Xi’ An hat eine Menge Flair zu bieten. Eine Stadtmauer umringt die Altstadt, in der sich traditionelle, historische und auch moderne Gebäude befinden. Ebenso findet sich im Zentrum ein muslimisches Viertel mit seinen Märkten und einer großen Moschee im chinesischen Baustil.

Im Backpacker (Jugendherberge) schließe ich mich einer Tour zur Terrakottaarmee an. Die Armee besteht aus etwa 8000 Kriegern (es wurden noch nicht alle ausgegraben), die in Lebensgröße von Kunsthandwerkern als Grabbeilage angefertigt worden (die unbekannten Künstler wurden ebenfalls gleich lebendig mit beigesetzt). Imposant sind die Vielfalt und die Detailgetreue der Krieger, die alle Einzelstücke sind. Anschließend geht’s noch zur buddhistischen Pagode und den Abend verbringen wir mit einem Dumplin-Workshop. Dumplins ist der englische Begriff für die chinesischen Maultaschen “Jiaozi“, die wir zusammen in mühevoller Kleinarbeit für das Kochen vorbereiten und anschließend genussvoll verzehren. Am nächsten Tag muss ich meine Pläne, in das Hua Shan Gebirge zu fahren, verwerfen - die Zeit ist zu knapp. Deswegen besuche ich zusammen mit Jirrie (FRA) eine weitere Ausgrabungsstätte.
Han Yanling ist das Grab von Jingdi, der als Han Kaiser nach taoistischen Grundsätzen weise regierte. Er wurde ebenfalls mit Tonfiguren beigesetzt. Allerdings befinden sich neben Kriegern auch Tiere und Gefäße unter den über 50000 Fundstücken. Zum Abschluss schlendern wir noch mal das muslimische Viertel entlang, lassen uns von den Leckereien am Straßenrand verwöhnen und schauen noch mal bei der Moschee vorbei.

Alles in Allem, drei nette Tage in China.


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Montag, 6. Oktober 2008
Yangshou

Nach einer Woche Urlaub in Yangshou pellt sind die Haut der Finger an allen möglichen Stellen ab. Blasen, Schürfwunden, blaue Flecken. Und doch wollen wir nicht weg. Francesco und ich haben uns so an den Lebensstil gewöhnt. Manchmal wussten wir nicht mal welcher Tag eigentlich ist. Aber wir wussten, welche Routen noch zu klettern sind und welches Projekt noch offen ist. Früh morgens gibt es leckeres Frühstück in unserem Hotel und wir werden mit sanfter Reggae Musik in den Tag gebracht. Yangshou ist unser Urlaubsziel, Heimat der Karstberge. Zurzeit der “Golden Week“ platzt das kleine Städtchen in Südchina aus allen Nähten. Die Stadt ist nicht nur ein Mekka für alle Kletterer in China, sondern auch eine der Haupttouristenattraktionen überhaupt. Restaurants, Bars, Kneipen, Shops alles befindet sich hier dicht an dicht und die westliche Atmosphäre ist schon fast unwirklich für eine chinesische Stadt.

Die so genannten Karstberge sind tropischer Kalkfelsen, die durch einen Karstprozess und Erosion entstanden sind. Bevor ich mich jetzt auf geologisches Glatteis begebe, verweise ich lieber auf Wikipedia und andere Quellen.
Diese Karstberge formen eine einzig artige Landschaft, die sich schier endlos am Li Fluss erstreckt.

Im letzten Jahrzehnt begannen Amerikaner (zuerst Todd Skinner) mit der Erschließung des Gebietes. In der heutigen Zeit gibt es auch viele Chinesische Kletterer, die die Entwicklung des Gebietes vorantreiben. Aufgrund der Masse der Felsen sind die sind Möglichkeiten für neue Routen nahezu grenzenlos. Routen existieren in allen Schwierigkeiten und werden vorwiegend im Sportstil eingerichtet. Der Fels bietet alle möglichen Variationen: blockförmig, Stalaktiten, Sintersäulen, “Reibeisenförmig“, “Frankentaschen“, steil, überhängend, Dächer, und, und, und. Am Fels haben wir unsere Ruhe vor den Heerscharen der Touristen, die sich an den Sightseeing Places gegenseitig die Füße platt treten.

An den insgesamt 9 Tagen haben wir 2 Pausentage eingerichtet. Zu erst besuchten wir die Long Gi Terrassen, eine Haupttouristenattraktion und daher auch entsprechen überlaufen. Die Wanderung von Xing Ping nach Yangdi war dagegen eines der Highlights. Bettina (DE) und Marlilyn (AUS) luden uns netterweise ein, am Li Fluss entlang durch Reisfelder, kleine Bauerndörfer in einer grandiosen Landschaft, zu wandern. Abends ging’s noch zur Underwear Party in die Lizzard Lounge (Kletterclub).

Der Abschied von Yangshou fällt uns beiden doppelt schwer. Beide haben wir unsere Kletterwehwehchen, die wir nach diesem Saisonende auskurieren müssen. Das bedeutet bei mir 2 Monate die Finger ruhen lassen.


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Donnerstag, 18. September 2008
Guoliang Trip

Link zu A-Cao's website:
http://a-cao.blog.sohu.com/100127298.html

Henan ist eine Chinesische Provinz in der Mitte von China. He ist der Fluss, Nan bedeutet “Süden“ – das beschreibt schon ganz gut die Lage.

Wir reisen zunächst nach Zhengzhou, der lokalen Hauptstadt, und weiter über verschiedene kleine Städtchen nach Guoliang, unserem Ziel. Wir sind zum Klettern gekommen. Deswegen bleibt leider keine Zeit, der Shaolin Tempel bei Zhengzhou zu besuchen. Die Anreise von Shanghai (mit Flugzeug, Bus und Taxi) allein verschlingt nämlich schon einen kompletten Tag. Die Bevölkerung in Henan ist verglichen mit Shanghai bedeutend ärmer. Auf den Dörfern sind Straßen und Behausungen sehr einfach. Auch die Transportmittel werden landeinwärts immer puristischer.

Im Guoliang finden wir wunderbaren Sandsteinfelsen vor. Die Landschaft ist einzigartig. Wie auch in anderen Klettergebieten in China ist alles noch am Entstehen. Sportrouten entstehen, Traditionelle Routen werden ausgekundschaftet und erstbegangen.

Zusammen sind wir 5 Kletterer, Shanghaier, und drei Pekinger. Wobei unser Gespann aus zwei Ausländern besteht: Jan, dem Norweger und meiner Wenigkeit. Jan ist schon eine Ganze Weile in Peking mit der ganzen Familie. Er erzählt gern von seinen Bergabenteurern in Nordwestchina und macht mir den Mund wässrig.

Die 4 Tage vergehen wie im Flug. Das Wetter im Landesinneren erweist sich als überaus trocken und stabil und die Erinnerung an die vielen schönen Routen bleibt in meinem Gedächtnis haften.


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Von Neues in Shanghai

Hier findet ihr ein Paar Bilder von Shanghai bei Nacht und vom neu gebauten Wolkenkratzer (492m) in Pudong.


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Dienstag, 26. August 2008
Shanghai


Über den Alltag in Shanghai muss ich jetzt was schreiben. Ja, irgendwie passt man sich an und irgendwie eckt man auch immer wieder an. Beispiel Lotusmarkt direkt nebenan. Ich will nur mal eben schnell einkaufen gehen so wie mindestens 300 oder vielleicht 500 andere Chinesen, die in diesen Supermarkt auch eben mal schnell vorbei gucken wollen. In China kann man eben nichts mal so einfach in Ruhe allein machen. Man hat immer den Pulk um sich. Im Supermarkt wimmelt es nur so von Menschen. Obst zu kaufen ist immer mit besonderen Wartezeiten verbunden, da man hier auf die einzelne Dame an der Waage warten muss. Nur zu oft kapituliere ich und kaufe bereits abgepackte Wahre. Die Händler im Markt haben eine unvergessliche Art Wahren zu bewerben. Oft hört man bestimmte Werbesprüche für den neusten Schrubber oder die günstigen Ochsenfrösche während man sich durch das Gedränge wühlt. Gewisse Botschaften, die besondere Aufmerksamkeit erfordern werden auch per Megaphon mit in Endlosschleifen eingehämmert. Also, Einkaufen gehört nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten.

Am Abend geht’s dann etwas gemütlicher zu. Die U-Bahn ist außerhalb der Rushhour immer das Verkehrsmittel der Wahl. Man fühlt sich immer sicher das ist ein klares Plus in China. Die Straßen sind gemütlich beleuchtet und der Straßenimbiss um die Ecke hat bestimmt auch noch offen. Man muss keine Angst vor Kriminalität haben. Kriminelle gibt es gewiss auch, aber sie ziehen es wohl vor, niemanden damit zu belästigen.

Chinesen lieben es zusammenzuhängen, ohne Pause zu reden, egal über was und ein gewisser Geräuschpegel (abhängig von der Gruppengröße) gehört einfach dazu. Auf meinen vielen Ausflügen mit den Chinesen habe ich das immer wieder festgestellt. Es gibt keinen Zeitpunkt, an dem alle mal eben ein bisschen abschalten und die Seele baumeln lassen. Es wird drauflosgeschnattert, damit die Schallwellen ja nicht abklingen. Kommunikation ist auch ein Begriff, der unter Chinesen eine ganz neue Bedeutung bekommt. Eine einfache Frage zieht oft heftige Diskussionen nach sich, auf die der Ahnungslose überhaupt nicht gefasst ist. Die Antwort ist manchmal ganz verblüffend und es bleibt wohl noch ein Geheimnis was mit dem roten Faden während einer Debatte passiert ist. Sobald ich ein bisschen mehr als nur Wortfetzen verstehe, versuche ich es zu lüften.

Die Chinesen sind sehr herzliche Menschen, die sehr gern in auch in Kontakt mit Fremden stehen. Ist mal erst mal in einem “Beziehungsnetzwerk“ integriert, wird man sehr zuvorkommend behandelt.

Über die Arbeit muss ich auch noch was loswerden. Der Chinese ist sehr stark durch die Geschichte geprägt. Wer ganz oben steht hat immer Recht - niemand widerspricht dem Boss (jedenfalls nicht offen). In Meetings wird prinzipiell nicht diskutiert – zumindest nicht mit dem Leiter. Man hört gern zu, was Andere sagen und mischt sich ja nicht ein. Ist alles vorbei, trifft man sich gern in Grüppchen und schnattert drauf los. Man kann sehr gut kopieren oder nachahmen. Mit Innovationen tut man sich leider etwas schwer, wobei das schon wieder sehr verallgemeinernd ist, aber sehr oft stimmt es eben.


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Sonntag, 10. August 2008
Wieder mal in Anhui. Ja, wir bekommen einfach nie genug von diesen Felsen mit den Paar Routen. Dieses Mal haben wir Pech mit dem Wetter. Durch den starken Regen in der Nacht ist der Fels nass. Der Regen ist offensichtlich das Resultat eines Taifuns, der über Ostasien zieht. Wir nutzen die Gelegenheit und schauen uns die durchaus sehenswerte Umgebung an. Es gibt jede Menge Wasserfälle, Felsen, Bambuswälder - einfach idyllisch.

Wieder mal in Anhui

Am Nachmittag komme ich auf die Wahnwitzige Idee ein bisschen “Canyoning“ auszuprobieren. Gesagt getan, wir suchen uns einen der Wasserfälle aus, fixieren das Seil und seilen uns durch die Strömung ab. Das Wasser ist durchaus im Stande einen Erwachsenen den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Das ist aber genau das gewisse Etwas, dass die Sache spannend macht und für jede Menge Spaß sorgt.

Am nächsten Tag ist es trocken und wir sind wieder am Fels. Mir gelingt der Rotpunkt-Durchstieg der einen oder anderen Route. Der Twincrack ist eine traditionell eingerichtete Route (keine Sicherungsösen in der Wand). Wir haben aber genug “Gear“ mit. Klemmkeile und Camelots schmücken den Riss und sorgen für die optimale Absicherung. Am Nachmittag setzt urplötzlich heftiger Regen ein. Der kleine Fluss schwillt zu einer starken Strömung an und überflutet unseren Rückweg. Wir sitzen erst mal fest. Die ganze Situation führt zu einiger Hecktick. Seile verklemmen sich, Karabiner und Ausrüstung bleibt in der Wand zurück, Schimpfen, Flüche, nasse Klamotten…
Nach einer Weile lässt der Regen nach und die Lage entspannt sich wieder. Wer hätte gedacht, dass das an einem so friedlichen und harmlosen Ort passieren kann.
Spät abends geht es zurück nach Shanghai.


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Zusammen mit Francesco verlasse ich Shanghai Samstagmorgen. Unser Ziel ist Hangzhou. Hangzhou ist eine der sehenswertesten Städte in China, so sagt man. Imposante Pagoden überragen die Häuser, Prächtige Tempel und ein sehr idyllischer See gehören zu den Attraktionen des Ortes. Beim nächsten Mal habe ich bestimmt Zeit dafür…
Wir fahren direkt zu dem uns beschriebenen Kletterfelsen.

Hangzhou

Wir sind mächtig beeindruckt von der herrlichen Wand mit dem wundervollen Kalkgestein. Die Routen sind ebenfalls phantastisch. Die Schwierigkeitsgrade von 5.11-5.13 versprechen eine Menge Energieverbrauch. Doch wir sind mit Essen gut versorgt. Nach den ersten Routen müssen wir Temperatur bedingt abbrechen. Es ist inzwischen Nachmittag und die Temperatur liegt bestimmt bei knapp 40°C. Die Grillen bzw. das Insektenvolk macht einen Ohrenbetäubenden Lärm. Die Geräuschkulisse erinnert mich ein bisschen an den Dschungel.

Am Abend essen wir gemütlich beim Inder am Westlake in Hangzhou und genießen die Beschaulichkeit. Morgen früh soll es ganz zeitig losgehen. Der Wecker in unserem Zimmer im Youthhostel wird auf 5.30 Uhr gestellt.

Der Zeitgewinn durch das frühe Aufstehen ermöglicht uns tolles Klettern bei erträglichen Temperaturen. Die eine oder andere Route wird als neues Rotpunkt-Projekt vorgemerkt (Durchstieges-Klettern ohne Pause im Seil).


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